Friedhof

In nur sehr wenigen kleineren Orten Oberösterreichs befindet sich der Friedhof im Eigentum der Gemeinde. Laut Bürgermeister Raaber werden seit über 400 Jahren die Toten an der Linzer Straße (jetzt Haberlstraße) beerdigt. Aus einigen Aufzeichnungen und dem Bau der Kirche 1647 ist erwiesen, dass in Riedau der Friedhof nie, wie in anderen Pfarreien, um die Kirche angelegt war. Früher wurden die Toten in Taiskirchen begraben. Als Erbauer des Riedauer Friedhofs scheint Antonius Augendobler auf. Über dem Torbogen am Eingang des Friedhofs war eine Inschrift, die lautete: "Am östlichen Eingang des Marktes vor der Linzer Straße gelegen, ist jedenfalls einer der ältesten Friedhöfe Oberösterreichs. Umsomehr, als seit 311 Jahren ununterbrochen die Leichen hierher beerdigt wurden. "

 

Eine Urkunde besagt, dass der Friedhof 1571 vom Edlen von Retschan erworben wurde und zugleich die erste Erweiterung stattfand.

 

Am Pfingstsonntag 1597 wurde der Friedhof eingeweiht. Der Grund wurde vom Gutsherrn Christoph Abraham von Retschan zu Riedau, Feldegg und Zell an der Pram erworben. Man zäunte den Friedhof ein und errichtete eine Ringmauer. Im Friedhof soll auch eine Kapelle gestanden sein. Ein Hinweis darauf befand sich auf dem Grabstein des Marktrichters Peter Kickinger.

 

Am 5. Februar 1836 übertrug das Pflegegericht Riedau das Eigentumsrecht an die Marktkommune. Die Friedhofskapelle, die von sechs gewölbten Bögen getragen war, wurde im selben Jahr wegen Baufälligkeit abgetragen. Die Mauer wurde erweitert. 

 

Die Tafeln an der Kirchenmauer wurden von Angehörigen der Toten privat errichtet. Bürgermeister Gottfried Kurzwernhart nahm sich 1884 der Unzulänglichkeiten an und ließ die eingefallenen Mauern mit Holzplanken ergänzen. Gleichzeitig wurde der Friedhof reguliert, die Gräber in Reihen angeordnet, das hölzerne Totenkammerl durch ein gemauertes und das hölzerne Eingangstor durch ein eisernes Gitter ersetzt. Die weiteren Sanierungsarbeiten wurden vom Maurer Kirchberger durchgeführt und ein vergoldetes Kreuz aufgestellt. Dieses Kreuz stand später als Feldkreuz am Südeingang und steht jetzt bei der Kirche.

 

Das Ausmaß des Gottesackers betrugt damals 39 m Länge und 15 m Breite. Der Totengräber wurde auch damals schon von der Gemeinde eingestellt.

 

Seit 8. April 1936 war anstatt der Marktkommune die Gemeinde für die Erhaltung des Friedhofs zuständig.

 

Vom Schloß wurden 1939 1327 m² für den Friedhof angekauft. 1946 wurde eine Leichenhalle erbaut. 1985 wurde der Friedhof erweitert.

 

Gegenwärtig hat der Gottesacker ein Flächenausmaß von 32 a 25 m², in dem 386 Grabstätten untergebracht sind.

 

In den Jahren um 1990 wurde die Aussegnungshalle und seit 2008 teilweise die Friedhofsmauer neu errichtet.

 

Auf Grund der Nachfrage werden vermehrt Urnengräber angeboten.