Pfarrhof

1614 hat der Schloßbesitzer Gottlieb von Salburg in einem Stiftsbrief verbindlich gemacht, daß er uns eine Nachkommen dem jeweiligen Pfarrer ein eigenes Haus halten würden. Der ehemalige Pfarrhof war bis 1852 in Damm im Haus Nr. 26 (heute Norbert Weißenböck). Das Haus, dem ein schöner Garten angeschlossen war, war sehr geräumig.

 

1849 wurde das Patrimunalgericht hier aufgehoben. Der neue Gutsbesitzer Rudolf Ritter von Peßler beantragte die Übersiedlung des Pfarrers in die freigewordene Wohnung des Pflegers im Schloß. Leider wurde dem von seiten der Diözese zugestimmt. Die Pfarrgemeinde hat damit viel Anrecht verloren.

 

1808 starb der alte Pfarrmesner Philipp Gattermayer. Von nun an wurde der Mesnerdienst vom Lehrer Franz Gruber versehen; er war Schulleiter, Mesner und Organist. Pfarrer war damals Leopold Hollried (1799 - 1812).

 

Die Bezahlung der Kooperatoren, Organisten und Mesner erfolgte durch den Pfarrer.

 

Bis 1850 hatte Riedau einen Kaplan. Die Bürger verlangten vom Schloßbesitzer Rudolf Ritter von Peßler, daß im Schloß oder im neuen Pfarrhof für den Kaplan die Wohnung unentgeltlich zur Verfügung zu stellen sei; dies wurde vom Schloßbesitzer abgelehnt. Die Bürger nahmen den Linzer Advokaten Dr. Friedrich Pfliegl. Dieser teilte jedoch mit, daß die Herhaltung der Wohnung und der Kaplanbeitrag nicht zu Recht bestünden, weil die Bürger und die damaligen Herrschaftsbesitzer von Salburg nicht mehr lebten und die Verbindlichkeiten auf die Häuser nicht vermerkt waren.

 

Da der Pfarrhof im Westtrakt des Schlosses sehr baufällig und unbewohnbar wurde und der Gutsbesitzer Dr. Rudolf Peßler nicht verpflichtet war, diesen zu erhalten, entschloß sich die Diözesanfinanzkammer Linz, einen Pfarrhof zu kaufen oder zu bauen.

 

Es bot sich das Gasthaus Oberwagner, Riedau Nr. 90/91, gegenüber der Kirche zum Kauf an (Marktplatz 90/91).

 

1958 wurde das Gasthaus Oberwagner für den Pfarrhof angekauft. Pfarrer Franz Weilbuchner verkaufte sein Privathaus an die Besitzerin des Gasthauses.

 

Da das Gebäude nicht zweckentsprechend für den Pfarrhof war, war ein Neubau notwendig. Am 13. Juni 1983 wurde mit dem Abbruch des Hauses begonnen.

 

Die Segnung des Pfarrhofes nahm Prälat Vollnhofer aus Reichersberg am 4. Mai 1985 in Anwesenheit der Pfarrbevölkerung vor.

 

Die Gesamtkosten des Neubaues ohne Inneneinrichtung belaufen sich auf 8,700.00 Schilling (Euro 632.254), wovon die Pfarrgemeinde 2,100.000 Schilling (Euro 152.613) zu leisten hatte.