Domdechant Robert Kurzwernhart

"Der eiserne Kanzler"

Der Riedauer Priester Robert Kurzwernhart kam am 25. Oktober 1824 in Riedau als Sohn des Kaufmanns Josef Kurzwernhart zur Welt. Am 23. Juli 1849 wurde er zum Priester geweiht. Das Theologiestudium absolvierte er im Priesterseminar in Linz.


Er war Kooperator in Ungenach und Friedburg. 1863 wurde er Direktor des Priesterhauses in Mitterberg. Kurzwernhart war ein hervorragender Redner. Von ihm wurde der Katholische Volksverein gegründet. Bei Versammlungen trat er als Referent auf und nahm auch Anteil am politischen Leben. 36 Marienlieder und Mundartgedichte stammen aus seiner Feder. Im Jahre 1866 verlieh man ihm den Titel Ehrendomherr, 1877 wurde er Pfarrer in Taufkirchen an der Pram, 1887 Domdechant und 1888 Konsistorialkanzler des Bischofshofes zu Linz.


Mit viel Ausdauer blieb er in seiner Kanzlei. Es wird berichtet, daß "Der Kanzler" von 7 Uhr morgens bis 19 Uhr abends ohne Essen durcharbeitete, sich weder Freizeit noch Urlaub gönnte. Außerdem war er auch Mitglied des Landesschulrates. Obmannstellvertreter des Dombaukomitees, Dechant von Andorf und Linz sowie Religionsinspektor für k. u. k. Lehrer- und Lehrerinnenanstalten.


Aufgrund seiner vielen Verdienste wurde er zum "Päpstlichen Hausprälat" und "Ritter des Hl.-Leopold-Ordens" ernannt.


Sehr wohltätig war er zu seiner Heimatpfarre Riedau. In Riedau, Rüstorf und Ungenach wurde ihm die Ehrenbürgerschaft verliehen. Der "Eiserne Kanzler" starb nach 59 Priesterjahren am 8. Juni 1904 im 84. Lebensjahr.