Dilettanten-Theaterverein

Es ist uns nicht bekannt, wann der Dilettanten-Verein gegründet wurde. Auf jeden Fall schreibt Bürgermeister Raaber in seinem Heimatbüchlein, daß 1850 unter der Regie des Glasermeisters Brüglhuber im Gasthaus Renezeder Theater gespielt wurde. Der Verein dürfte aber schon eine ältere Geschichte haben. Es waren auch schon Kulissen vorhanden, die der Marktkommune gehörten. Die Ausstattung und Geräte wurden einmal an eine auswärte Gruppe verliehen. Sie kamen sehr schwer beschädigt zurück und konnten nur unter großer finanzieller Belastung wieder restauriert werden.


Bei den großen Brand 1866 wurden alle Theaterrequisiten vernichtet.


Der junge k. u. k. Postmeister Benedict nahm sich der Spielgruppe an. Ihr gehörten Geschäftsleute, Bürger, Beamte und auch Arbeiter an. Bis 1874 ist keine Spieltätigkeit vorzuweisen, erst dann übernahm der Goldschmied Johann Raaber die Leitung des Vereines.


Der Reingewinn der Aufführungen wurde caritativen Zwecken zugeführt, wie z.B. dem Turmbaufonds, der Musikkapelle, der Kirche, dem Armenhaus, der Kinderbewahranstalt und der Volksschule.


Während der NS-Zeit war auch dieser Verein aufgelöst worden. Nach dem 2. Weltkrieg rief Frau Pauline Charwat-Peßler den Dilettanten-Verein wieder ins Leben. Die Spieltätigkeit war jedoch nur von kurzer Dauer.


1953 übernahm der Leiter der Volksschule, Dir. Raimund Kislinger, die Gruppe. Der Erfolg der Aufführung war ausgezeichnet, standen ihm doch viele altbewährte gute Spieler zur Seite.


Vor allem darf ich Frau Karoline Oberauer, Bäckermeistersgattin und Ehrenmitglied des Vereines, erwähnen.


Da auch andere Riedauer Gruppen sich dem Theaterspiel zuwandten, war es manchmal schwierig, den Verein geschlossen zu halten. Gespielt wurden hauptsächlich Volksstücke, die sogar in anderen Gemeinden aufgeführt wurden. Die Spieler ernteten viel Beifall.

Am 7. und 8. Dezember 1980 trat der Verein mit dem Riedauer Stück "Das Kreuz am Dammberg" von Marion-Theresia Mühringer, als Theaterstück von Herrn Hiermanseder geschrieben, ein letztes Mal auf. Die erste Aufführung dieses Stückes fand 1920 statt. Der Inhalt des Stückes geht auf eine wahre Begebenheit zurück.