Mittelalter

Es begann die Zeit der Bevölkerungszunahme und Christianisierung. Religiöse Gemeinden wurden gegründet und Kirchen erbaut. Die Besiedelung Riedaus dürfte in diese Zeit fallen; ob bereits ein Schloss errichtet wurde, ist uns nicht bekannt. Die Bevölkerung war gezwungen, für die Adeligen Frondienste zu leisten. Um 900 begann für die Menschen unserer Heimat wieder eine traurige Zeit. Wilde Horden von Magyaren (Ungarn) zogen über den Inn und verwüsteten weite Gebiete; Wohnhäuser, Stallungen und Nebengebäude gingen in Flammen auf. Die Menschen flüchteten in die Wälder, wurden entweder getötet oder gefangen genommen und als Sklaven verkauft. Man vermutet, dass sich die Menschen zum Schutz unterirdische Gänge mit Aufenthaltsräumen und mehreren Ausgängen gegraben haben, die später beim Abbruch alter Häuser zum Vorschein gekommen sind. Im Haus Schmiedgute zu Würting (Zell an der Pram9 soll 1879 ein Gang entdeckt worden sein, der zum Schloss Zell geführt hat.

 

Nachdem die Ungarn 955 am Lechfeld von den Truppen Ottos des Großen vernichtend geschlagen wurden, kehrte wieder Ruhe in unser Land ein. Man begann mit den Aufbauarbeiten. Jenseits des Inns und der Donau siedelten sich Franken, Schwaben und Bajuwaren an.

1337 - 1340

Heuschreckenschwärme frassen alle Pflanzen bis zu den Wurzeln ab. Dadurch entstand großer Mangel an Lebensmitteln.

 

Im Jahre 1348/1349 wütete die Pest in Riedau. Dörfer und Städte wurden entvölkert. In manchen Märkten blieben nur einige Leute am Leben. Die Menschen waren verzweifelt.

 

Mit der Einführung der Geldwirtschaft im 14./16. Jahrhundert verschoben sich die Preise und Wertverhältnisse. Viele Ritter verarmten und wurden zu Raubrittern. Ritter und Knappen verstanden es, mit Waffen umzugehen, und sie bedrängten Bauern und fahrende Kaufleute. Sie lauerten ihnen auf, beraubten sie und ließen sie dann mit hohem Lösegeld freikaufen.